Am Beispiel der Baustelle in der Gabrielenstraße wird wieder deutlich, wie gründlich und ganzheitlich Rückbauarbeiten in Zentrumslagen geplant und ausgeführt werden müssen, um Sicherheit und die gebotene Rücksicht auf Umweltschutz und Nachbarn zu gewährleisten sowie das Leben unmittelbar um die Baustelle herum möglichst wenig zu stören.

In einem Artikel von Frau Reimann (Fa. Zeppelin), der im Deutschen Baublatt unter dem Titel „Weg frei für Hilde“ und im Recycling-Magazin unter dem Titel „Parkhaus-Rückbau im Zentrum von München“ veröffentlicht ist, wird das Konzept der Fa. Ettengruber zum Rückbau von 53.000 Kubikmeter umbauter Raum unter besonderer Berücksichtigung des Emissionsschutzes auf eingängige Weise beschrieben. Stichwortartig zusammengefasst werden darin u.a. beschrieben:

ettengruber-parkaus-rueckbau

Vorarbeiten

  • Absicherung der Baustelle durch einen modularen 3 m hohen Bauzaun aus eigener Herstellung mit Sockeln aus Recycling-Beton und blickdichten Mehrschichtplatten, der Standsicherheit gewährleistet und bereits einen ersten Schutz der Umgebung vor Staub und Lärm aus der Baustelle bietet.
  • Entkernung (Geländer, Lampen, Leitungen, …)
  • statische Absicherung durch Holzbalken
  • gesondertes Freilegen, Entfernen und Entsorgen von belastetem Material (ölverschmutzte Bodenbeläge, KMF im Dämmmaterial, Styropor, …)

Maschineller Abbruch

  • Rücksichtnahme auf die Nachbarschaft (u.a. auf die Gastronomiebetriebe und das Luxushotel Mandarin Oriental) durch Emissionsschutzmaßnahmen, z.B. Einsatz eines Abbruchvorhanges als Prallschutz und als Staubschutz, mit Hydroschild zum Binden des Staubes durch Wasser
  • Abbruch des Bürogebäudes, 17 Meter hoch, mit einem Unter- und 4 Obergeschossen
  • Abstellen eines Mitarbeiters außerhalb des Bauzaunes, der auf Sicherheit achtet.
  • Abbruch des Parkhauses aus Beton und Stahl mit Longfrontbaggern, 24 Meter hoch, mit 7 Geschossen
  • Zerkleinerung des abgebrochenen Beton mittels Pulverisierer, hohlraumfreie Verfüllung des Kellers mit diesem Material
  • Zerkleinerung, Vorsortierung und Abtransport des Abbruchmaterials aus dem Untergeschoss

nach dem Abbruch

  • Brechen des Betonaufbruch in verschiedene Fraktionen
  • Sieben und Aussortieren fremder Störstoffe
  • Wiederaufbereitung, Prüfung und Zertifizierung des Materials, das als Qualitäts-zertifizierter Recycling-Beton dem Bau-Kreislauf wieder zugeführt werden kann.

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